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Systemischer Berater

Die Grundannahme der systemischen Beratung ist, dass alles in einem System bzw. einer Gruppe zusammenhängt und alle Elemente wechselseitig aufeinander einwirken.

Das Berufsbild der Systemischen Beraterin/ des Systemischen Beraters

Die Grundannahme der systemischen Beratung ist, dass alles in einem System bzw. einer Gruppe (z. B. alle Mitglieder einer Familie, eines Teams oder auch alle Bereiche in einer Organisation) zusammenhängt und alle Elemente wechselseitig aufeinander einwirken. Deshalb macht es nach systemischer Logik wenig Sinn, ein einzelnes Element (z. B. ein Familienmitglied oder einen Mitarbeiter) isoliert zu betrachten, wie dies in anderen Beratungsansätzen der Fall ist.

Diese Vorgehensweise trägt der Erkenntnis Rechnung, dass der Mensch nie isoliert, sondern immer in Bezugssystemen sowie in Beziehungen lebt und dies sein Erleben und Handeln prägt.

Häufig findet Beratung mit einem sozialen System, z. B. einer Familie, einem Paar, einer Gruppe oder einem Team statt. Die Beratung von Einzelpersonen ist aber ebenso möglich, da es immer um die Veränderung innerer Konstrukte (Repräsentationen) geht: Jedes Individuum hat ein inneres Bild seiner Bezugssysteme und Beziehungen, womit ebenfalls erfolgreich im Einzelsetting systemisch gearbeitet werden kann.

Was Sie im Rahmen der Therapiezulassung in Deutschland unbedingt wissen müssen:

  • In Deutschland dürfen nur Psychologen, Psychotherapeuten, Ärzte und Heilpraktiker für Psychotherapie in der systemischen Therapie tätig sein. Falls Sie eine Therapiezulassung wünschen und keiner der eben genannten Berufsgruppen angehören, sollten Sie eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie mit der Fachrichtung Systemische Beratung in Erwägung ziehen.
  • Wenn Sie als Systemischen Berater die amtsärztliche eingeschränkte Heilpraktikerüberprüfung beim Ihrem lokalen Gesundheitsamt bestehen, erhalten Sie Ihre Zulassung (und somit die Erlaubnis zur Systemischen Therapie) und können dann nicht nur als Systemischer Berater, sondern auch in Ihrer eigenen Praxis als Heilpraktiker für Psychotherapie in der Systemischen Therapie arbeiten.

 

Unsere Empfehlung als Berufsverband Deutsche Gesellschaft für Gesundheit und Prävention e.V.:

Wir als Berufsverband empfehlen die Ausbildung zum/zur Systemischen Berater/in beim BTB (Bildungswerk für therapeutische Berufe GmbH), weil es in dieser Ausbildung hauptsächlich darum geht, mit unterschiedlichen Methoden im Coaching dem System neue Perspektiven verfügbar zu machen und so Veränderungsprozesse in Gang zu bringen, die dem System und damit den einzelnen Systemmitgliedern (auch beruflich und nicht nur familiär) neue Verhaltensweisen ermöglichen.

Die systemische Beratung hat also einen grundlegend anderen Fokus als andere Beratungsansätze: Der „Gegenstand“ einer systemischen Beratung ist nicht die einzelne Person, sondern immer das Gesamtsystem mit seinen Elementen und deren wechselseitigen Beziehungen. Auch das Verständnis von Symptomen ist unterschiedlich: Systemisch gedacht erfüllt eine Störung oder ein Symptom immer eine wichtige Aufgabe für das System und dient so letztlich dem Systemerhalt.

Um diese Veränderungen und Entwicklungen anzustoßen, werden in der systemischen Beratung unterschiedlichste Techniken eingesetzt, von denen die zentralen Methoden erlernt werden müssen. Neben ausgewählten Techniken werden die Besonderheiten des Prozesses selbst dargestellt, der den Rahmen für eine Beratungsarbeit bildet.

 

Zielgruppe des Fernlehrgangs

Die Zielgruppen des BTB-Fernlehrgangs sind aus unserer Sicht

  • Pädagogen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, Wohngruppenbetreuer oder Wohngruppenleiter, Tagesmütter/Tagesväter, Familienhelfer, Betreuer,
  • Heilpraktiker (für Psychotherapie) und Ärzte, die in der Systemischen Therapie arbeiten möchten,
  • Personen, die bereits eine beratende Tätigkeit ausüben oder diese Tätigkeit anstreben, wie beispielweise Psychologische Berater, Psychologen, Psychotherapeuten, Entwicklungsberater und Lernberater,
  • Businesscoaches, Personalverantwortliche und Führungskräfte sowie
  • Heilpraktiker und Ärzte,

wobei unsere Aufzählung sicherlich nicht vollständig ist und lediglich einen ersten Anhaltspunkt darstellt.

 

Nach unserer Einschätzung ist diese Ausbildung eine Investition in die Zukunft, weil

während des Beratungsprozesses der Systemische Berater Beobachter ist und nur in Bezug auf den Beratungsprozess die Kompetenz als Experte hat. Er würdigt immer die aktuelle Wirklichkeit des Klientensystems als die „derzeit bestmögliche Lösung“. Dies bedeutet, dass Symptome in ihrer Sinnhaftigkeit für das System anerkannt werden.

Im Beratungsprozess geht es dann darum, diese Wirklichkeit um neue Sichtweisen und Erfahrungen zu erweitern und so durch die Systemische Beratung und das Coaching Handlungsalternativen zu ermöglichen. Der Prozess nutzt und stärkt dabei immer die Ressourcen des Klienten(-systems), er ist konstruktiv und lösungsorientiert. Genau diese Fähigkeiten werden in Betrieben, aber auch in der individuellen Beratungssituation immer häufiger nachgefragt.